Archiv des Autors: P2 Medien
Ausstellung von Barbara Esser und Wolfgang Horn
Die beiden Künstler arbeiten bereits seit über 20 Jahren im Bereich der textilen Kunst. Die beiden sind Grenzgänger zwischen dem traditionellen textilen Bereich, den sie perfekt beherschen, und einer künstlerischen Gestaltung, die nicht auf die Anwendbarkeit als Kleider- oder Möbelstoff abzielt. 2002 in Krefeld am Standort des Deutschen Textilmuseums haben Esser/Horn im Zusammenhang mit der EUROGA 2002+ „Blumenwiese“ – Kunstwege entstehen lassen. 2007 in Bramsche im Stadtgebiet und am Standort des Tuchmachermuseums haben die beiden das Kunstprojekt „Verbindungen“ gestaltet.
Es gibt in Deutschland wenige Künstler, die konsequent mit textilen Materialien arbeiten und diese Fadenmaterial als Ausdrucksweise ihrer künstlerischen Tätigkeit nutzen. Esser/Horn suchen stets den Bezug zu Ausstellungsorten, die eine textile Geschichte haben.
https://youtu.be/7Jt_UqVc-9o
zwei Filme von Renate Uhl
Wundergarten des Lichts – Lichtinstallationen auf der Stadtparkinsel
Anlässlich seines 25jährigen Bestehens hatte der Kunstverein Grevenbroich – Alt und Jung – zu einem zauberhaften Lichtevent dem „Wundergarten des Lichts“ in den schönen Park der ehemaligen Landes-Gartenschau rund um das Museum „Villa Erckens“ eingeladen. Die aufwändige Veranstaltung sollte keineswegs egozentrische Selbstdarstellung des Kunstvereins sein, sie sollte vielmehr das Wir-Gefühl aller Grevenbroicher fördern, indem der Kunstverein die Bürger in sozialer Intention in das Bürgerfest eingebunden hat.
Ein Garten der Emotionen ist entstanden, ein Wundergarten, durch unterschiedlichste Lichtentwürfe illuminiert, der Grevenbroich an diesem Wochenende verwandeln wird. In einem Gesamtkunstwerk haben Studierende des Fachbereichs Design an der Fachhochschule Aachen unter der Leitung von Prof. Rainer Plum Licht und Raum zusammengebracht und neu erlebbar gemacht. Vier eingeladene Künstlerinnen komplettieren mit ihren Arbeiten den Wundergarten. Auf Einladung und mit großer Unterstützung des Kunstvereins Grevenbroich konnte dieses ehrgeizige Projekt erdacht und realisiert werden. In Auseinandersetzung mit dem konkreten Ort entwickelten die Studierenden in einer Work in Progress-Situation Lichtinstallationen, die Garten und Raum, Architektur und Natur neu erfahrbar machen. Dabei war die Arbeit mit und in der Natur von zentraler Bedeutung. Spannungsreich schaffen die Entwürfe Erlebnisräume, die in einer Art Parcours den Betrachter mit allen Sinnen einbinden. Bewegung und Stille, Hell und Dunkel, Mikro- und Makrostrukturen bilden Gegenpole. Ein Durchwandern wird zur Emotionslandschaft. Als künstlerisches Mittel ist das Licht gewählt worden. Die Kunst nimmt den prägenden Arbeits- und Wirtschaftsfaktor Grevenbroichs als Grundlage und Voraussetzung ihrer gestalterischen Arbeit. An dem Ort, an dem die Energie einer ganzen Region hergestellt wird, soll nun erstmals mittels der Kunst ein neuer Blick auf dieses für uns so selbstverständliche Gut gerichtet werden. Zur Konzeptskizze der Interaktivität des Projekts gehört die Einbeziehung Grevenbroicher Institutionen, die sich vorbereitend und begleitend mit dem Thema Wundergarten des Lichts auseinandersetzten. Besucher und Bürger, Kinder- und Jugendliche, Jung und Alt sind aufgefordert, sich als soziale Plastik in das Projekt einzubringen. So können im märchenhaften Zaubergarten die Generationen zusammengeführt werden und erneut gemeinsam das Staunen lernen. | Dr. Christine Vogt
Fotografien von Wolfgang Theyssen und ein Film von Renate Uhl